Modell "inklusiver Sportunterricht in RLP" 
 
 
Elemente offenen Unterrichts
Jedes Mitglied der Lerngruppe kann mitmachen und versucht, die Aufgabe oder einen Impuls nach eigenen Voraussetzungen zu lösen.


Elemente mit organisatorischer Differenzierung

Die Lerngruppe arbeitet an einem Thema, „SmB“ setzt sich mit einem anderen Thema auseinander.
Organisatorisch zu differenzieren sollte die Ausnahme sein, da es das Ziel ist, alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam zu unterrichten

Elemente individueller Aufgabenanpassung
Jede Schülerin, jeder Schüler bzw. jede Lerngruppe arbeitet gleichzeitig am gleichen Thema, jedoch mit angepassten Inhalten und Schwierigkeitsgraden entsprechend den Fähigkeiten und Neigungen.

Elemente mit Modifikationen nach dem STEPS-Konzept:
S - space
T - task
E - equipment
P - people
S - speed

(in Anlehnung an Black&Stevenson 2011)

Positionspapier „Inklusion in Bildungseinrichtungen“
des Fachbereichs Bildungseinrichtungen (DGUV)

1. Präambel
Der Fachbereich Bildungseinrichtungen ist das federführende Fachgremium der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), das sich mit der Förderung von Sicherheit und
Gesundheit in den deutschen Bildungseinrichtungen befasst. Seine Arbeit basiert auf einem
Präventionsverständnis, das das Prinzip der Inklusion als ein wichtiges Element einer nach-
haltigen Prävention und Gesundheitsförderung versteht.

Mit diesem Papier möchten wir unser Verständnis von Inklusion und inklusiver Prävention
verdeutlichen und den Unfallversicherungsträgern und ihren in der Prävention tätigen Mitar-
beiterinnen und Mitarbeitern eine Orientierung für ihr präventives Handeln in Bildungseinrich-
tungen geben. Wir möchten zugleich in der Politik und der Gesellschaft, insbesondere aber
auch den Bildungseinrichtungen verdeutlichen, dass die DGUV, vertreten durch ihren Fach-
bereich, das Thema „Inklusion in Bildungseinrichtungen“ umfassend aufgreift und systema-
tisch befördert.

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention) ist am 26. März 2009 in Deutschland in Kraft getreten.

Es geht nicht mehr um die Inte­gra­tion von Aus­ge­gren­zten, son­dern darum, von vorn­herein allen Men­schen die uneingeschränkte Teil­nahme an allen Aktiv­itäten möglich zu machen.
Nicht das von vorn­herein neg­a­tive Ver­ständ­nis von Behin­derung soll Nor­mal­ität sein, son­dern ein gemein­sames Leben aller Men­schen mit und ohne Behin­derun­gen. Fol­glich hat sich nicht der Men­sch mit Behin­derung zur Wahrung seiner Rechte anzu­passen, son­dern das gesellschaftliche Leben Aller muss von vorn­herein für alle Men­schen ermöglicht werden.

Diese gle­ich­berechtigte Teil­habe an der Gesellschaft, die Inklu­sion, ist der Leitgedanke der Behin­derten­recht­skon­ven­tion.

Beson­ders stark disku­tiert wir­d die inklu­sive Bil­dung in Artikel 24 der Kon­ven­tion. Darin garantieren die Ver­tragsstaaten “ein inte­gra­tives Bil­dungssys­tem auf allen Ebe­nen und lebenslanges Ler­nen”. Der Nor­mal­fall soll sein, dass Kinder “nicht auf­grund von Behin­derung vom unent­geltlichen und oblig­a­torischen Grund­schu­lun­ter­richt oder vom Besuch weit­er­führen­der Schulen aus­geschlossen wer­den”. Das all­ge­meine Bil­dungssys­tem soll jedem zugänglich sein. Ziel ist also der gemein­same Schulbe­such von behin­derten und nicht behin­derten Kindern in einer Regelschule als Nor­mal­fall.

Mit der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen stehen die Lehrkräfte schon jetzt und zunehmend auch in Zukubft vor praktischen Herausforderungen.
Sehr häufig sind die Rahmenbedingungen, in denen inklusiver Sportunterricht stattfindet, nicht immer optimal. Für uns zählen hier Punkte, wie Barrierefreiheit, personelle, räumliche und sachliche Ressourcen, aber auch der Lehrplan, zum geringen Teil auch der Rahmenplan der Primarstufe. Auch die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften steht noch am Anfang mit ungewissem Ausgang.
Vor diesem Hintergrund haben wir das rheinland-pfälzische Modell zur Unterrichtsplanung und Gestaltung entwickelt, das zum einen in der Theorie vorgestellt wird und zum anderen in der Praxis mit Beispielen umgesetzt wird. Es werden Anregungen und Hilfen zur Gestaltung des eigenen Unterrichts gegeben, aber keine Patentlösungen für den Einzelfall. Im Mittelpunkt soll dabei das Ziel stehen, allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und dabei Fertigkeiten und Soziale Kompetenz zu vermitteln.
Wir haben dem Projekt bewusst den Namen widis, Wege in den inklusiven Sportunterricht, gegeben. Wir sehen unseren Weg als einen Weg zum inklusiven Sportunterricht. Das Projekt wendet sich an die Lehrkräfte der Grundschulen, sowie der Schwerpunktschulen im Bereich der Primarstufe und im Bereich der Sekundarstufe I.